Balkonkraftwerke

Was sind Balkonkraftwerke?

Balkonkraftwerke sind kleine Solarenergie-Anlagen, die auf einem Balkon oder an einem Fenster installiert werden können. Sie bestehen aus Solarpanels, die Sonnenlicht einfangen und in Strom umwandeln. Dieser erzeugte Strom kann direkt im Haushalt genutzt werden, um elektrische Geräte zu betreiben. Balkonkraftwerke sind eine einfache Möglichkeit, um umweltfreundliche Energie zu erzeugen und den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren.

Was muss ich vor der Installation beachten?

1. Erlaubnis und Vorschriften: Informiere dich über die rechtlichen Vorschriften in deinem Wohngebiet. Manche orte haben Regeln zur Solarenergie-Nutzung, die du beachten musst.
2. Balkonstabilität: Stelle sicher, dass dein Balkon stark genug ist, um das Gewicht der Solarmodule zu tragen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
3. Sonnenexposition: Dein Balkon sollte ausreichend Sonnenlicht erhalten, idealerweise mindestens 4-6 Stunden pro Tag, um genügend Strom zu erzeugen.
4. Versicherung: Kläre ab, ob deine bestehende Hausversicherung die Solaranlage abdeckt oder ob du zusätzlichen Schutz benötigst.

Anmeldung:

Beim örtlichen Netzbetreiber anmelden: die Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber ist wichtig, um sicherzustellen, dass der erzeugte Strom sicher ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Der Netzbetreiber muss über die eingespeiste Energiemenge und den Zeitpunkt informiert werden. Dies ermöglicht eine sichere Integration des erzeugten Stroms ins Gesamtnetz. Deinen Netzanbieter kannst du ganz einfach über folgenden Link ausfündig machen, indem Du Deine Postleitzahl hier eingibst: https://www.ovag-netz.de/netzbetrieb/netzbetreiber-suche.html

Bei der Bundesnetzagentur anmelden: In Deutschland müssen Photovoltaik-Anlagen, zu denen auch Balkonkraftwerke zählen, mit einer Leistung über 1 Kilowatt Peak (kWp) bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden. Diese Meldung dient dazu, dass die Bundesnetzagentur (https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR ) einen Überblick über die installierten Solaranlagen hat und sicherstellen kann, dass das Stromnetz stabil und sicher betrieben wird. Es ist wichtig, die Anmeldepflichten zu beachten, da eine nicht Anmeldung als Ordnungswidrigkeit nach Paragraph 21 der Marktstammdatenregisterverordnung betrachtet wird und zu einem Bußgeld in dreistelliger Höhe führen kann.

Lohnt sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks?

Die Anschaffung eines Balkonkraftwerks kann sich lohnen, wenn du genügend Sonnenlicht auf deinem Balkon hast und langfristig Energiekosten sparen möchtest. Die initialen Kosten für die Anschaffung und Installation können sich über die Zeit durch die Einsparung bei deiner Stromrechnung auszahlen. Außerdem leistest du einen Beitrag zur Umwelt, da du saubere Solarenergie nutzt und deinen CO2-Fußabdruck reduzierst.

Beispiel:

Angenommen, du möchtest ein Balkonkraftwerk installieren, das etwa 1 kWp (Kilowatt peak) an Leistung hat. Das Kraftwerk kostet dich insgesamt 1.500 Euro, einschließlich Installation. Du zahlst derzeit im Durchschnitt 0,30 Euro pro kWh (Kilowattstunde) für deinen Strom.

Im Durchschnitt erzeugt eine 1 kWp Solaranlage in einem Jahr etwa 1.000 kWh Strom, je nach Sonneneinstrahlung. Hier ist eine einfache Berechnung:

Jährlicher Stromertrag = 1.000 kWh

Ersparnis pro Jahr = 1.000 kWh * 0,30 Euro/kWh = 300 Euro

Daher könntest du jährlich 300 Euro an Stromkosten sparen. Wenn wir die Anschaffungskosten von 1.500 Euro durch die jährliche Ersparnis von 300 Euro teilen, ergibt das:

Amortisationszeit = Anschaffungskosten / Jährliche Ersparnis = 1.500 Euro / 300 Euro/Jahr = 5 Jahre

• Das bedeutet, dass du in etwa 5 Jahren die Kosten für das Balkonkraftwerk durch die Ersparnisse bei den Stromkosten zurückgewonnen hättest. Nach dieser Zeit könntest du jährlich 300 Euro zusätzlich sparen, was langfristig zu erheblichen Ersparnissen führt.

Die optimale Installation eines Balkonkraftwerks:

Die Installation eines Balkonkraftwerks verläuft in mehreren Schritten. Zuerst musst du die Stabilität deines Balkons prüfen und sicherstellen, dass genügend Sonnenlicht darauf fällt. Dann befestigst du Halterungen oder Gestelle auf dem Balkon, die später die Solarmodule halten. Diese Module werden auf den Halterungen montiert und optimal zur Sonne ausgerichtet, meistens erfolgt die Ausrichtung südlich mit ca. 35° Neigung.

Anschließend verbindest du die Solarmodule mit einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Der Wechselrichter wird dann mit dem Stromnetz deines Hauses verbunden, oft mit Unterstützung eines Elektrikers, um sicherzustellen, dass die Verbindung korrekt und sicher ist.

Wenn alles angeschlossen ist, wird das Balkonkraftwerk geprüft und in Betrieb genommen. Du kannst optional ein Überwachungssystem installieren, um die Leistung der Anlage zu überwachen.

Woraus besteht ein Balkonkraftwerk?

1. Solarmodule: Dies sind die flachen, meist rechteckigen Platten, die auf dem Balkon montiert werden. Sie bestehen aus Solarzellen, die Sonnenlicht einfangen und in Gleichstrom umwandeln.
2. Halterungen/Gestelle: Diese Teile dienen dazu, die Solarmodule auf dem Balkon zu befestigen. Sie ermöglichen es den Modulen, sicher und optimal zur Sonne ausgerichtet zu sein.
3. Wechselrichter: Der Wechselrichter ist wie ein Übersetzer für den Strom. Er wandelt den erzeugten Gleichstrom aus den Solarzellen in Wechselstrom um, den wir in unseren Häusern verwenden können.
4. Elektrische Verkabelung: Kabel verbinden die Solarmodule mit dem Wechselrichter und den Wechselrichter mit dem Stromnetz deines Hauses. Sie transportieren den erzeugten Strom zu den Geräten.
5. Überwachungssystem (optional): Ein Überwachungssystem hilft dabei, die Leistung des Balkonkraftwerks zu überwachen. Du kannst den erzeugten Strom und die Effizienz der Anlage verfolgen.

• Die Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein und erzeugen Gleichstrom. Dieser fließt zum Wechselrichter, der den Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Dieser Wechselstrom wird dann ins Stromnetz deines Hauses eingespeist und kann dort zur Versorgung deiner elektrischen Geräte genutzt werden. Die Halterungen halten die Solarmodule stabil und sicher auf dem Balkon, während die elektrische Verkabelung den Stromfluss ermöglicht. Ein optionales Überwachungssystem ermöglicht es dir, die Leistung und Effizienz der Anlage im Auge zu behalten.

Das „Solarpaket 1“

• Ab Januar 2024 dürfen Balkonkraftwerke mit höherer Wechselrichterleistung betrieben werden
• Statt 600 Watt à 800 Watt
• Final werden die Anpassungen im Herbst 2023 beschlossen
• Des weiteren müssen Balkon-Solaranlagen nicht mehr beim Netzbetreiber angemeldet werden
• Die Registrierung im Marktstammdatenregister soll vereinfacht werden
• Übergangsweise kann der vorhandene Zähler weiter genutzt werden